Eine große, stachelige, grüne Frucht namens ‘Jackfrucht’ taucht seit kurzem auf Märkten und in den Menüs von Restaurants auf der ganzen Welt auf. Im Jahre 2017 wurde sie von Pinterest sogar zum Top Food Trend des Jahres gekürt. Die Fans aus Ländern, in denen die Frucht nicht heimisch ist, kennen diese oft nur als ordentlich geschnittene Würfel aus der Dose. Lasst uns doch mal sehen, wie die Jackfrucht aussieht, bevor sie verpackt und exportiert wird.
Was sind Jackfrüchte?
Die Jackfrucht (Artocarpus heterophyllus) ist die Frucht eines Baumes, der an der Westküste von Indien wächst.1 Obwohl die Frucht im Westen erst seit Kurzem an Beliebtheit gewinnt, wissen europäische Naturhistoriker schon seit ca. 300 Jahren davon. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass die Frucht ihren Namen von dem Wort ‘chakka’ hat, das der Name der Frucht in der indischen Sprache Malayalam ist.2
Der Jackfruchtbaum gehört zu der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae), was ihn zu einem Verwandten der Feigen und Maulbeeren macht. Jackfrüchte sind die größten an Bäumen wachsenden Früchte der Welt. Jede Frucht wiegt zwischen 10 und 25 kg.4
Welche Teile der Jackfrucht sind essbar?
Die Frucht an sich besteht aus 3 Teilen: Der zentrale Kern, das darum liegende Fruchtfleisch und die äußere Haut. Von diesen Teilen kann man das Fruchtfleisch mit den darin liegenden Samen essen.
Woher kommen die Jackfrüchte?
Jackfrüchte wachsen in tropischen und subtropischen Gebieten der Welt, zum Beispiel in Indien, Malaysia, Zentral- und Ostafrika, der Karibik, Florida, Brasilien, Australien, Puerto Rico und auf vielen Pazifischen Inseln.5
Im Gegensatz zu anderen Obstbäumen werden Jackfruchtbäume nicht auf Plantagen angebaut. In den einheimischen Ländern sind sie Pflanzen, die am Straßenrand wachsen, Schatten spenden und den Wind abhalten sollen.4 Sie wachsen außerdem in Wäldern und werden manchmal in bestimmten Waldstücken angepflanzt.4 Jackfruchtbäume brauchen wenig Ressourcen, um zu gedeihen, weshalb sie eine wichtige Quelle für die lokalen Nahrungsmittelsysteme sind: für die Ernährung, für Holz und das Tierfutter.4
Wie Jackfrüchte geerntet werden
Jackfrüchte können sowohl unreif (zu diesem Zeitpunkt oft als Gemüse bezeichnet) als auch in reifem Zustand geerntet und konsumiert werden. Die unreifen Jackfrüchte müssen gekocht werden, bevor man sie essen kann. Sie sind wegen ihrer fleischähnlichen Textur beliebt und werden oft mit jener von Pulled Pork oder Hähnchenbrust verglichen. Bei reifen Jackfrüchten kann man das Fruchtfleisch essen, das süß schmeckt und eine gelbe oder orangene Farbe haben kann. Das Fruchtfleisch kann man frisch essen oder in Desserts wie Eis oder Pudding verarbeiten. Der Geschmack einer reifen Jackfrucht wird oft als Mischung aus Banane und Ananas beschrieben (tropischer geht es also nicht!).
Die Verarbeitung der Jackfrucht, um an das essbare Fruchtfleisch zu kommen, ist ziemlich lästig, da die Frucht so groß ist und eine harte Schale hat. So wie alle anderen Teile des Baumes enthält die Jackfrucht einen hohen Anteil an Latex (Kleber ähnlicher Milchsaft, aus dem Kautschuk hergestellt wird), was es für Untrainierte schwer macht, sie zu schneiden. Das Latex könnte bei manchen Menschen auch eine allergische Reaktion hervorrufen.6
Übrigens: In Brasilien zählt der Jackfruchtbaum zu den invasiven Arten. Der Baum wurde im 17. Jahrhundert in die Region gebracht und setzt sich heutzutage gegen die lokalen Baumarten durch.7
Weißt du, welchen Namen die Jackfrucht in einer anderen Sprache hat? Schreibe es uns gerne in einem Kommentar!
- Haq, N. (2006). “Jackfruit: artocarpus heterophyllus (Vol. 10).” Accessed 3 December 2019.
- Jordanus, C., & Yule, S. H. (1863). “Mirabilia Descripta: The Wonders of the East.” Accessed 3 December 2019.
- Heniger, J. (2017). “Hendrik Adriaan Van Reed Tot Drakestein 1636-1691 and Hortus, Malabaricus.” Routledge. Accessed 4 Dec 2019.
- Kunhamu, T. K. (2011). Jack and agroforestry. Accessed 4 December 2019.
- Prakash, O., Kumar, R., Mishra, A., & Gupta, R. (2009). “Artocarpus heterophyllus (Jackfruit): an overview.” Accessed 3 December 2019.
- Wongrakpanich, S., Klaewsongkram, J., Chantaphakul, H., & Ruxrungtham, K. (2015). Jackfruit anaphylaxis in a latex allergic patient. Accessed 5 December 2019.
- Bergallo, H. G., Bergallo, A. C., Rocha, H. B., & Rocha, C. F. D. (2016). “Invasion by Artocarpus heterophyllus (Moraceae) in an island in the Atlantic Forest Biome, Brazil: distribution at the landscape level, density and need for control.” Accessed 6 Dec
- Bhadra et al. (2019) "Possibility of artocarpus heterophyllus latex as an alternative source for natural rubber" Polymer Testing Volume 79, October 2019, 106066
Bleib mit unserem Newsletter (in Englisch) über Neuigkeiten auf dem Laufenden