Die Kichererbse – eine unserer Lieblingsbohnen. Na ja, eigentlich ist es eine Hülsenfrucht. Um wissenschaftlich korrekt zu sein, gehört sie der Gattung Cicer arietinum L., der Unterfamilie der Faboideae innerhalb der Familie der Fabaceae an. 1,2 Da ich aber kein Latein oder Griechisch in der Schule gelernt habe, werden wir einfach von der folgenden Beschreibung ausgehen: jene beigefarbenen Bohnen, welche die Basis des fantastischen Hummus bilden (Alias Kichererbsen!)
Herkunft der Kichererbsen
Kichererbsen wurden etwa 9000 v.u.Z. domestiziert, so dass sie als eine alte Kulturpflanze betrachtet werden können. Sie stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum (Es wird vermutet, dassihr Ursprung in der türkischen Gegend, die an Syrien grenzt, liegt). 1,2,3 Von dort aus verbreiteten sie sich auf der ganzen Welt. Indien ist heutzutage einer der wichtigsten Hersteller von Kichererbsen, obwohl diese auch in Kanada und Nordamerika angebaut werden. 1,2,3 Es ist merkwürdig, denn völlig unterschiedliche Klimata herrschen in Kanada und Indien.

Wie werden Kichererbsen geerntet und gelagert?
Felder mit Kichererbsen werden abgeerntet, wenn die Hülsen, die Bohnen enthalten, gelb und reif sind. Sobald sie dieses Stadium erreichen, sieht das Feld praktisch wie jedes dichte Weizenfeld aus. Ähnlich wie Weizen können sie mit einem Mähdrescher geerntet werden. Diese riesige Bestie muss entweder eine speziell dafür entwickelte Maschine sein oder bei niedriger Geschwindigkeit laufen. Warum, fragst du dich? 5
Kichererbsen sind ziemlich empfindlich und können, wenn zu hart behandelt, leicht splittern und für den Landwirt nutzlos werden. Der Aussat- und Erntezeitpunkt muss auch genau der richtige sein. Sie werden im Frühjahr ausgesät, wenn der Boden wärmer wird, oder nach der Regenzeit in Regionen der Welt, die heftigen Regen ausgesetzt sind. 1,5 Kichererbsen mögen nicht so gerne Frost und niedrige Temperaturen können sie während der Reifung und der Hülsenentwicklung erheblich schädigen.5 Die Ernte muss also zeitlich optimal abgestimmt sein, um den höchsten Ernteertrag zu erzielen.
Diese empfindlichen Hülsenfrüchte erfordern einen speziellen Lagerungsprozess, der ihrer Empfindlichkeit und ihren Bedürfnissen am besten entspricht.
Die Lagerräume müssen möglichst trocken sein und ein bestimmter Feuchtigskeitsgrad muss aufrechterhalten werden. Idealerweise sollte er auf 14% gehalten werden, dazu muss die Luftfeutigkeit schrittweise gesenkt oder erhöht werden. Falls sie unter 13% sinkt, werden Kichererbsen brüchig. Ihre Qualität hängt auch von der Umgebung ab, in der sie gelagert werden. Im Idealfall werden sie bei einer (ziemlich) niedrigen Temperatur und in gut belüfteten Räumen gelagert. 5

Kichererbsen und Hummus trocknen & in Dosen konservieren?
In Lebensmittelgeschäften findet man Kichererbsen in verschiedenen Formen – getrocknet, in Dosen oder als Falafel und Hummus (wobei das Letztere mein persönlicher Favorit ist).
Magst du Hummus und hast du schon mal selbst Hummus gemacht? Schreib es uns unten!
Egal auf welche Weise du deine getrockneten oder in Dosen konservierten Kichererbsen verarbeitest, denk immer daran, sie gründlich zu spülen, sonst können sie ganz schön viele Gase in deinem Darm bilden (So ein Mist! Oder?). Einmal abgespühlte Kichererbsen kannst du nach Herzenslust verwenden.
Darüber hinaus sind Kichererbsen voller Folat, Ballaststoffe und Eiweiße – ein großes ernährungsphysiologisches Plus. 4
Zwei Arten von Kichererbsen
Zwei Arten von Kichererbsen werden weltweit angebaut. Diese Sorten werden Kabuli und Desi genannt. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Aussehen – der Desi-Typ ist dunkler und kleiner, der Kabuli-Typ größer und heller. Was den Nährwert betrifft, enthält der Kabuli-Typ weniger Ballaststoffe als der Desi-Typ. 6
Bonusfakt
Die Kichererbsenhülsen produzieren Oxal- und Apfelsäure, die Insektenbefälle vorbeugen. 3 Diese Säuren werden in Indien auch als Grundstoffe für Medikamente verwendet. Zum Beispiel Medikamente gegen Cholera, Verstopfung, Warzen und Bronchitis. Daraus werden auch Aphrodisiaka gemacht. 1

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- Antonio M. De Ron (2015) “Grain Legumes” Chapter 3 pp. 85-109
- McKay K., Miller P., Riesselman J., Neill K., Buschena D. and Bussan A.J (2002) Growing Chickpea in North Dakota NSDU Extension Zugriff am 9. Dezember 2018
- All About Chickpeas UnlockFood.ca Zugriff am 9. Dezember 2018
- Chickpea Harvesting & Storage Alberta Pulse Growers Zugriff am 9. Dezember 2018
- Chickpea (Cicer arietinum) Feedipedia Zugriff am 9. Dezember 2018