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Bananenplantagen | Drei nachhaltige Verfahren
Die Erde zuerst

Bananenplantagen | Drei nachhaltige Verfahren

Ob du es glaubst oder nicht, die Antwort lautet ja! Hier sind drei nachhaltige Verfahren, die von Bananenproduzenten auf den Kanaren genutzt werden.

1. Artenreicher Boden 

Warum ist ein artenreicher Boden so wichtig? Da die Panamakrankheit ein Bodenpilz ist, der die Wurzeln der Bananenpflanze1 angreift, gilt, je vielfältiger der Boden, desto schwieriger die Ausbreitung von Bodenkrankheiten. Die Panamakrankheit (Tropical Race 4) tritt besonders massiv in Ost-Asien, Zentralamerika und der Karibik auf. Dagegen kommt sie auf den Kanaren deutlich weniger vor, da sie hier als subtropische Art2 weniger bedrohlich ist. Was also machen die Bananenproduzenten auf den Kanaren anders?

Anstatt die Bananenpflanzen nach der Ernte wegzuwerfen, benutzen die kanarischen Bananenbauern sie, um den Boden der Plantagen zu bedecken. Die Bananenpflanzen trocknen letztendlich aus und zerfallen in organische Materialien, die zum Artenreichtum des Bodens beitragen. Weitere organische Materialien der Insel wie zum Beispiel “pinocha” oder Kiefernadeln werden zusätzlich genutzt.  

Übrigens: Bananen wachsen nicht auf Bäumen. Bananen sind sozusagen riesige Kräuter und ihr “Stamm” besteht eigentlich aus Blättern, die fest zusammen gebündelt sind. [1]

2. Tröpfchenbewässerung

Da Bananen eine Menge Wasser verbrauchen,3 ist es notwendig ein intelligentes Bewässerungssystem zu nutzen, um sicher zu gehen, dass das Wasser nicht verschwendet wird. Auf den Kanaren benutzen Bananenbauern eine verbreitete und nachhaltige Methode zur Wasserwirtschaft, die Tröpfchenbewässerung genannt wird. Diese Methode funktioniert genauso wie es sich anhört: Wasser tropft direkt an die Pflanze und ihre Wurzeln. Diese Methode der Bewässerung verringert die verschwenderische Nutzung von Wasser und sorgt gleichzeitig dafür, dass die Pflanze genug Wasser zum Wachsen bekommt.

Lies mehr über den Wasser-Fußabdruck von Lebensmitteln.

3. Biologisches Pflanzenschutzmittel

Viele Bananenplantagen in Lateinamerika benutzen kleine Flugzeuge, um chemische Pestizide freizusetzen und somit Schädlinge4 abzuwehren. Dies wird oft so praktiziert, da die Plantagen riesig sind und dies die kosteneffizienteste Methode der Schädlingsbekämpfung ist. Allerdings verursacht dieses Vorgehen ernstzunehmende Gesundheits- und Umweltprobleme, da Menschen und wildlebende Tiere den Pestiziden durch die Verbreitung in der Luft ausgesetzt werden können. Diese chemischen Pestizide können das Land verseuchen, wenn sie in den Boden sickern und zudem in Wasserströme gelangen.

Weil in Europa der Chemieeinsatz beim Obstanbau über strenge Gesetze geregelt ist, verlassen sich die kanarischen Bananenbauern immer mehr auf biologische Pflanzenschutzmittel, um nachhaltiger gegen Schädlinge anzugehen. Sie nutzen die natürlichen Feinde (Fressfeinde)der Schädlinge und schaffen es somit, sie von den Bananenpflanzen fern zu halten. Gleichzeitig verringert sich dadurch auch der Einsatz von chemischen Pestiziden. Da die Bananenbauern hier kleinere Plantagen (unter oder um 1 ha Land) besitzen, ist es für sie einfacher, diese Schädlingsbekämpfungsmethoden umzusetzen.

Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Fressfeinde, die auf den kanarischen Plantagen eingesetzt werden, einheimische Arten sind und von selbst verschwinden, sobald sie keine Nahrung (die Schädlinge) mehr vorfinden, denn die Schädlinge sind ihre einzige Nahrungsquelle.

Im Folgenden findest du eine Liste der Schädlinge, die auf den kanarischen Bananenplantagen zu finden sind, sowie deren natürliche Feinde, die als biologisches Pflanzenschutzmittel genutzt werden.

Schädlinge auf den Bananenplantagen:Schädlinge in den Wurzeln der Bananenpflanzen:)Raubtiere (natürliche Feinde) unter anderem:
Bananen Schmierlaus (Koschenille)RüsselkäferSchlupfwespe
MottenschildläuseFadenwürmer (Nematoden)Phytoseiiden-Raubmilbe
Rote Spinnmilbe Mikroorganismen

Von welchen weiteren nachhaltigen Verfahren auf Bananenplantagen hast du schon gehört? Schreibe uns gerne einen Kommentar!

Viele Bananenplantagen sind für ihren hohen Wasserverbrauch und intensiven Einsatz von chemischen Pestiziden bekannt. Gibt es denn überhaupt einen Weg, um unsere geliebte gelbe Frucht nachhaltiger produzieren zu können?

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